Die Corona-Krise zwingt den Verein in die Knie




Seit 20 Jahren bildet VITA e. V. Assistenzhunde (VITA) Golden- und Labrador-Retriever als Partner für Kinder, Jugendliche und Erwachsene aus, die durch Unfall oder Krankheit mit einer körperlichen Behinderung leben. Ein VITA-Assistenzhund ist praktischer Helfer, treuer Partner, Eisbrecher und Mittler – er ist „Medizin auf vier Pfoten“ und wirkt auf verschiedenen Ebenen: psychisch, physisch, sozial und kognitiv. So hilft er nicht nur bei alltäglichen Aufgaben, indem er bspw. Gegenstände apportiert, beim An- und Ausziehen assistiert oder im Ernstfall Hilfe holt. Er öffnet Türen – im realen und vor allem übertragenen Sinn. Er fördert die Integration in die Gesellschaft, indem er den Kontakt zu anderen Menschen schafft, Interesse weckt, Hemmschwellen mindert und Gesprächsstoff liefert. Mit und durch ihn steigen so Selbstvertrauen, Unabhängigkeit, Aufgeschlossenheit, Empathie und Lebensmut.

Die Ausbildung der VITA-Assistenzhunde beinhaltet unterschiedliche Phasen. Der Hund und sein späterer Teampartner finden sich im sogenannten „Matching“, das nach der Grund- und Fortgeschrittenen-Ausbildung erfolgt. Hier beginnt der Beziehungsaufbau zwischen Hund und Mensch, der sich über mehrere Monate, die „Spezialausbildung“ und die sogenannte „Zusammenführung" erstreckt.

Auch nach der Zusammenführung lässt VITA seine Teams niemals alleine. Die sozialtherapeutische Begleitung und pädagogische Betreuung in den unterschiedlichen Lebensphasen des Teampartners Mensch währt ein Hundeleben lang. Ein weitreichendes Versprechen, das dem Wohlergehen beider Partner dient und die nachhaltige Qualitätssicherung der Ausbildung und damit die maximale positive Wirkung des Hundes auf seinen Menschen und dessen sozialen Umfeld sicherstellt. Die Hunde, vor allem aber die Menschen, durchlaufen unterschiedliche Lebensphasen. Kinder werden älter, Krankheiten schreiten voran, Lebenssituationen verändern sich – es entstehen neue Herausforderungen, die gelöst werden müssen. In allen schwierigen Situationen springt VITA mit Rat und konkreter Hilfe ein. 

Dieses regelmäßige Zusammenkommen soll sicherstellen, dass die Hunde den hohen Ausbildungsstand halten, die Rollifahrer mit neuen Ideen und vor allem neuer Motivation nach Hause gehen und VITA die Gelegenheit hat, Fehlentwicklung frühzeitig zu erkennen und gegenzusteuern.

Im Laufe der Zeit hat sich immer weiter herauskristallisiert, wie außerordentlich wichtig und sinnvoll diese Nachbetreuungen (Trainings) sind, aber auch wie komplex und zeitintensiv. Es wird Wissen aufgefrischt, viel Neues gelernt, Fehler erkannt. Das Lernen mit- und voneinander nimmt im VITA-Ausbildungszentrum in Hümmerich (Westerwald) sehr viel Raum ein und ist fester Bestandteil des pädagogischen Konzepts (Aufbau von Selbstvertrauen und sozialer Kompetenzen, Steigerung von Lebensqualität und Selbstständigkeit, Wissenserweiterung).

Erfahrungen werden ausgetauscht und plötzlich öffnen sich neue Wege und Möglichkeiten für den Einzelnen. Viele Kinder kommen ohne Eltern, weil sie sich hier sicher, geborgen und zuhause fühlen. Sie wollen im Ausbildungszentrum Auftanken, ihre Sorgen vergessen, Zeit und Raum haben, um zu sich selbst zu finden und sich ihren Ängsten zu stellen – immer mit dem Wissen, dass sie wenn nötig aufgefangen werden. Jeder wird so akzeptiert wie er ist, mit all seinen Stärken und Schwächen. Jeder wird ganz individuell gefördert und gefordert, Kompetenzen werden auf- und ausgebaut. Die Zeit im Ausbildungszentrum ermöglicht es den VITA-Teams immer wieder aufs Neue mit Mut, Kraft und neuer Motivation in ihren Alltag zurückzukehren. Bis heute hat VITA 63 Teams, davon über die Hälfte Kinder-Teams, erfolgreich zusammengeführt. 

Unsere höchste Priorität bestand von Beginn an darin, die VITA-Teams, Mitarbeiter und ehrenamtlichen Helfer sowie weitere Kontaktpersonen in dieser Ausnahmesituation zu schützen. Aufgrund ihrer Erkrankungen gehören die VITA-Teams zur gefährdeten Risikogruppe. Alle unsere Kinder- und Erwachsenen-Teams befanden sich aufgrund der hohen Ansteckungsgefahr die letzten Wochen und Monate in Quarantäne. Das Risiko, sich mit dem gefährlichen Coronavirus zu infizieren, war und ist nach wie vor sehr groß. Mit Hilfe von Online-Trainings haben wir es geschafft, unsere Teams aus der „Isolation“ zu holen und sie weiter aus der Ferne zu unterstützen, zu trainieren und sozialtherapeutisch zu betreuen.

 

Innerhalb von nur wenigen Wochen wurde das Leben aller VITAs auf den Kopf gestellt. Die Corona-Krise hat unseren Verein mit beispiellosen Auswirkungen konfrontiert, die bis heute anhalten. Seit Mitte März mussten wir alle bereits geplanten Aktivitäten wie die Nachbetreuungen der VITA-Teams, Trainingseinheiten und Veranstaltungen einstellen und auch die VITA-Mitarbeiter befinden sich seither in Kurzarbeit.

Die sinkenden Infektionszahlen geben Hoffnung und die bundesweiten Lockerungen der Corona Maßnahmen schenken Zuversicht. Auch wenn wir auf absehbare Zeit erst einmal nicht in den VITA-Alltag, wie wir ihn vor Corona kannten, zurückkehren können, arbeiten wir mit Hochdruck daran; das Ausbildungszentrum so schnell wie möglich wieder Stück für Stück für seine Teams und Bewerber zu öffnen und die Arbeit mit den Teams sukzessive wieder aufzunehmen.

Unter strenger Einhaltung der Abstands- und Hygieneregeln möchten wir draußen im Freien gemeinsam mit den Teams trainieren. Dafür müssen wir im Training jedoch an vielen Stellen neue und zum Teil ungewohnte Wege gehen. Aufgrund der aktuellen Corona-Situation benötigen wir mehr Platz denn je. Gerade in der Zusammenarbeit mit Risikogruppen, wie den VITA-Teams, werden die Auswirkungen noch langfristig unseren Alltag verändern und prägen.

 

Auch wirtschaftlich hat die Corona-Krise VITA hart getroffen – Spenden bleiben aus und langjährige Dauerspender mussten ihre Spendenaufträge kündigen. Um VITA weiter in die Zukunft zu tragen, benötigen wir dringend Hilfe! 

 

Wir brauchen Unterstützung, die so wichtigen Nachbetreuungen und sozialtherapeutische Betreuung unserer Teams auch zukünftig aufrecht erhalten zu können. Zukunft bedeutet bei VITA nicht nur die bestehenden Teams ein Hundeleben lang – und auch darüber hinaus – zu betreuen, sondern auch die Ausbildung neuer Assistenzhunde, zu gewährleisten. Aktuell befinden sich 11 Junghunde im VITA-Ausbildungszentrum und werden auf ihre zukünftige Aufgabe als Assistenzhund vorbereitet. Doch dies ist nur weiter möglich, wenn wir das Training und die Haltung der Hunde fortführen können. Dafür brauchen wir auch die dringend benötigte Manpower unserer Mitarbeiter, deren Arbeitsstunden wir schweren Herzens reduzieren mussten. 


Haben Sie eine Idee wie wir VITA gemeinsam durch diese unsichere Zeit tragen können? Jede Unterstützung ist willkommen, sodass wir noch vielen Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen den Traum eines Assistenzhundes erfüllen können und unsere bestehenden Teams weiter glücklich mit ihren vierpfotigen Partnern Seite an Seite durchs Leben schreiten können.


Jetzt spenden und Lebensfreude schenken! 

Mit einer Einzel- oder Dauerspende leisten Sie einen einmaligen Beitrag zu der Ausbildung eines VITA-Assistenzhundes und der lebenslangen Nachbetreuung eines VITA-Teams. Jede Spende zählt – egal ob es sich dabei um einen kleineren oder einen größeren Betrag handelt. 

Hier geht es zum Spenden: 

https://www.vita-assistenzhunde.de/index.php?id=114&vita-e-v-assistenzhunde-5/spende


Spendenkonto Deutsche Bank VITA e.V. Assistenzhunde

IBAN DE63 5007 0024 0301 0915 00

BIC     DEUTDEDBFRA

Weitere Informationen über VITA erhalten Sie auf der Website unter: https://www.vita-assistenzhunde.de


Im Juli 2020


VITA e.V. ASSISTENZHUNDE