‚Was machst Du denn mit den Büchern? Ich will die Bücher nicht fressen, da sie aus Papier sind. Du hast Millionen Bücher‘ sage ich, der Hund Frederik.
‚Ja. Ich
habe schon mit sieben Jahre Bücher gelesen; das erste war ein Hundebuch.‘ sagt
das Frauchen.
‚Toll!‘ sage
ich, der Hund Frederik.
‚Später las
ich die in der Bücherei, die Taschenbücher und dann auch die schönen Bücher
hauptsächlich die Romane. So im Durchschnitt las ich im Monat zwei Stück. Obwohl ich Spaß an meinem Beruf der Wirtschaftsinformakterin
hatte, hätte ich es aber auch sehr schön gefunden, als Buchhändlerin nicht nur
die Bücher zu lesen, sondern die Kunden beraten zu können.‘ sagt mein Frauchen.
‚Na nee –
die Bücher sind nicht so meins‘ sage ich, der Hund Frederik.
‚Hauptsache,
Du zerbeißt sie nicht.‘ sagt mein Frauchen.
‚Und dann – dann
kommt der Schlaganfall.‘ sage ich, der Hund Frederik.
‚Ja. Schon in
der Uniklinik bat ich, die Bücher von zu Hause auf dem Nachttisch zu bringen.
Es waren zwei dicke Bücher (Margaret Atwood ‚Der blinde Mörder‘ und besonders
Jonathan Littell ‚Die Wohlgesinnten‘).
Ich öffnete das erste Buch und guckte rein und machte es wieder zu. Ich öffnete
das zweite Buch und guckte rein und machte es wieder zu. Das war‘s.‘ sagt mein Frauchen.
‚Warst Du
traurig?‘ sage ich, der Hund Frederik.
‚Damals
dachte ich, es wird wohl wieder werden. Nach Monaten und Jahren habe ich immer
noch bei den Buchhändlern gekauft – und merkte dann auch, dass die Bücher zu
schwer waren. Wenn ich heute ein
leichtes Buch zum Schmökern angucke, dann merke ich auch, dass es für mich kein
Buch ist. So hatte ich vor mehreren Jahren ich von Elke Heidenreich das Buch ‚Alte
Liebe‘ gekauft. Ich hatte das laut gelesen und das war gut.‘ sagt mein
Frauchen.
‚Aber auch
Hundebücher liebst Du‘ sage ich, der Hund Frederik.
‚Ja, das
auch. Wenn auch etwas langsam. Englische Bücher nehme ich nicht mehr. ‚Proust‘ war vor dem Schlaganfall,
nach dem Schlaganfall war es nicht mehr Proust aber etwas anspruchsvollere Bücher
und etwas langsamer beim Lesen.‘ sagt
mein Frauchen etwas traurig.