J. Hamann, Turnerinnen an der
Bank, 1905-1909
‚Der
Sport war nichts für mich. So ab 20 Jährige, sah ich, dass ich etwas tun muss,
ich machte Joga oder Gymnastik oder Gerätetraining. Nach dem Schlaganfall habe ich es erst in einen Fitnessstudio zwei Jahren
versucht - zweimal die Woche. Mir wurden die neuen Geräte erklärt, dann bekam ich die Karte und dann ging es los.
Natürlich hatte ich den Schlaganfall, aber bei dem Training an den Geräten war
ich alleine.
Dann wollte ich das Studio
wechseln und fand das Studio bei dem ich schon vor meinem Schlaganfall gewesen
unter neuer Adresse war und rief an. Herrn K. kannte mich noch gut und dann war
es klar!' sagt das Frauchen.
'Und dann?' frage ich, der
Hund Frederik.
'Ich erkannte den Sportlehrer
H., der damals das erste Mal ein wenig
aufregt war und jetzt - nach vielen Jahren - jetzt der 'Chef' war und die
'Geräte' im Effeff hatte. Es war wie vorher: Pro drei Patienten - ein Trainer. Die
Trainer gucken, dass ich die Übungen in richtigen Maß ausführe. Aber das
Wichtige war, dass ich zwar am Anfang etwas mürrisch war, aber dann das lustig
fand. Der 'Chef' hat immer etwas zu erzählen: Seine Frau, zwei Kindern,
Ausflügen, aber auch was der Sport, z.B. Triathlon machte. Dazu interessanten die Sportstudenten
und Sportstudentinnen über ihre Arbeiten und wir quatschen. Ich fühlte mich
geborgen. ' sagt das Frauchen.
'Ich kann ja unheimlich
laufen und unheimlich klettern und manchmal bekomme ich eine ‚Tour‘, und dann rase
ich ungefähr so dreihundert Minuten über alle Bänke bis ich nicht mehr kann. Ob
ich wohl mitkomme und konnte mein Rennen
mal zeigen?' sage ich, der Hund Frederik.
'Die Trainer sind bestimmt
begeistert, aber es können nur Männer und Frauen ab 16 Jahren mitmachen.
Seit zwei Jahren muss ich
auch einen Physiotherapeuten haben. Der Physiotherapeut He. übt mit mir eine
Viertelstunde PNF (Propriozeptiver neuromuskuläre Fazilitation), d.h. nach
einem Schlaganfall die gestörten Bewegungsabläufe wieder anzunehmen. Die Arme und
Beine werden von dem Physiotherapeuten wieder aktiv gemacht. Die Anstrengung meiner Arme und Beine muss ich
selbst erarbeiten und ich finde das gut. Die zweite Viertelstunde findet das
Gehen neben dem Band statt, mehr oder weniger. Aber das Aufstehen und wieder
setzen ist leider immer schlimmer.‘ sagt mein Frauchen.
‚Was, Du kannst nicht
aufstehen? Ich bin immer der Schnellste!‘ sage ich, der Hund Frederik
.
.
‚Du weißt doch, dass ich
immer etwas langsam bin. Aber was das Schönste ist, dass der junge Mann seinen
Beruf sehr gut macht und gleichzeitig auch von seiner Freundin, seiner Familie,
seine Reisen, seiner Kamera etc. erzählt. Manchmal bringe ich
Schokolade mit, von der den er immer ein Stückchen nimmt, wenn ich etwas falsches
mache.‘ sagt das Frauchen.
‚Kann ich auch ein
Leckerli bekommen, wenn Du was falsch machst?‘ sage ich, der Hund Frederik.