9. Das künstliche Knie




‚Ich war bei der Hundenpension, aber das war lange und am Ende sollte ich ewig da bleiben.‘ sage ich, der Hund Frederik.

‚Du solltest Dich wohl fühlen und die Hundemutter hat Dich doch sehr gern.‘ sagt das Frauchen.

‚Ich habe die Hundemutter  richtig gern, aber nachher wurde ich sehr traurig.  Du warst verschwunden.‘ sage ich, der Hund Frederik.

‚Ich war auch sehr traurig, aber ich wusste, dass wir uns wiedersehen! Ich musste erst mein künstliches Knie bekam.‘ sagt das Frauchen.

‚Das KÜNSTLICHE KNIE – was ist denn das. Man trägt am Körper außen das künstliche Knie – oder?‘ sage ich, der Hund Frederik.

‚Man muss das Knie in einer OP aufmachen, dann das alte Knie rausnehmen und das neue künstliche  Knie rein tun und dann wieder zu machen. Nach sechs Tagen hat R. mich zur REHA gefahren um fünf Wochen die Anwendungen  zu machen. Aber bei mir dauert es  länger.‘ sagt das Frauchen.

‚Oh‘, sage ich, der Hund Frederik.

‚Beim Mittagsessen konnte ich zwischen zwei oder drei Mahlzeiten wählen – ich nahm jeweils die kleinste. Morgens gab es ein Brötchen mir Käse, mittags die kleine Mahlzeit und abends eine kleine Salatschale, aber das schmeckt auch nicht. Vielleicht ein kleines Teilchen  oder ein bisschen Schocklade. Am Ende  wog ich 62,5 kg  – 66 kg wog ich vorher. Nicht so schön.‘ sagt das Frauchen.

‚Oh‘, sage ich, der Hund Frederik.

‚In der Klinik konnte ich eine Woche mit Krücken laufen – in der REHA gab man mir drei Wochen den Rollstuhl, dann zwei Wochen den Rollator. Ich habe ja ein Schlaganfall seit 11 Jahren. Dann war ich wieder zu Hause. Und endlich konnte ich wieder die Krücken benutzen.‘ sagt das Frauchen.  

‚Und was musstest  Du  bei den Übungen machen?‘ frage ich, der Hund Frederik.

‚Ja – Du hattest Einzelanwendungen wie Physiotherapeutie, Lymphdrainagen, Sprachtherapie oder mit mehreren Teilnehmern zusammen,  z.B. Therabandgruppe, Gymnastikgruppe Knie, etc.‘ sagt das Frauchen.

‚Das kann ich auch!‘ sage ich, der Hund Frederik.

‚Aber die besten Personen haben mir geholfen: Der Professor, die Ärzte, die Schwestern und Pfleger, die Physiotherapeuten und die Patienten waren sehr nett. Und die Hunde.‘ sagt das Frauchen.

‚Wo waren die Hunden?‘  sage ich, der Hund Frederik, etwas empör.

‚Leute  mit Hunde waren in einem eigenen Haus. Aber manchmal konnte man mit ihnen spielen. Und ich freute mich über sie, aber Du bist im Herzen der Einzige.