‚Ich bin
depressiv.‘ sagt das Frauchen.
‚Wieso?‘
sage ich, der Hund Frederik.
‚Na ja – ich
bin ziemlich traurig‘, sagt das Frauchen.
‚Aber warum?‘
sage ich, der Hund Frederik.
‚Ich weiß es
so nicht.‘ sagt das Frauchen, so betrübt.
‚Mir geht es
immer gut: Das Fressen, das Spielen, das Raufen, das Schlafen, das Träumen und
vor allem Du, das Frauchen, die A., Herrchen R., die Mädel und die Jungen, die abends
zum Spazieren kommen und dann die Leute,
die mich auf der Straße begrüßen und mich streicheln. Das Leben ist doch schön‘
sage ich, der Hund Frederik.
‚Das Jahr war nicht so schön – es war Sch…. Im Februar war meine Kniescheibe aus dem
Kniegelenk raus gesprungen und ich musste in Juni ein künstliches Knie operiert werden. Vorher hatte ich hundert Ärzte aufgesucht. Vor
der OP konnte ich die Straße nicht überqueren. Ich stand auf der Straße und konnte
nicht weitergehen. Schließlich nahm ich die Krücke und manchmal ging es gut,
aber manchmal musste man mir helfen.‘ sagt das Frauchen.
‚Aber das
mit der Krücke klappte doch gut.‘ sage ich, der Hund Frederik.
‚Das Wetter
ist Sch…‘ sagt das Frauchen.
‚Das Wetter ist
doch wunderbar!‘ sage ich, der Hund
Frederik.
‚Der
Frühling, der Sommer und der Herbst war meistens herrlich – für mich nicht.‘
sagt das Frauchen.
‚Warum
nicht?‘ sage ich, der Hund Frederik.
‚In der REHA
war ich drei Wochen an den Rollstuhl gefesselt. Die Ärzte hatten das wegen den Schlaganfall
gedacht und daher war der Rollstuhl besser. Danach hatte ich zwei Wochen ein
Rollator. Außerdem war ich im Zimmer und guckte Fernsehen.‘ sagt das Frauchen.
‚Kamen Deine
Freunde und machen was mit Dir?‘ sage
ich, der Hund Frederik.
‚Fünf Freunde
kamen, aber sie hatten nie viel Zeit.‘ sagt das Frauchen.
‚Du liebt
doch das Meer‘ sage ich, der Hund Frederik.
‚Das Meer
hatte ich letzten Jahr. Dieses Jahr habe ich das Meer nicht gesehen.‘ sagt das
Frauchen.
‚Jetzt weiß
ich es: Du kannst reiten auf Euren Pferden‘ sage ich, der Hund Frederik,
vergnügt.
‚Ich haben
den Physiotherapeuten erzählt, dass ich nach dem Schlaganfall ein Jahr fünf
Pferde geritten habe. Das würde ich wieder machen!‘ sagt das Frauchen.
Anmerkung von Margarete
Ich sage,
ich bin depressiv. Aber das stimmt
nicht. Ich bin traurig. Ein Freund hat Lungenkrebs und ich weiß es nicht. Eine
Beziehung liegt ‚auf Eis‘. Und so weiter…
.
Aber viele
Menschen haben eine Depression. Du musst Dir helfen lassen. Durch einen
Arzt
oder Psychologen oder Freunde.
Am 11.
November 2009, vor zehn Jahren ist Fußballspieler Robert Enke durch Suizid. Seine
Frau und viele Freunde und Psychologen haben eine Stiftung gegründet. Sie heißt
Robert Enke Stiftung. Man kann die
Sendung von NDR im Internet sehen.
Lass Du Dir helfen !!!